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- Während für die meisten Deutschen in den 60er Jahren noch das Motto „La Dolce Vita“ galt und sich die kulinarischen Kenntnisse auf Pizza & Spagetti vom Gardasee über Rimini bis Capri beschränkte, zog es die frisch verheirateten Lerchl‘s bereits deutlich weiter in die Ferne. Zu ihren Zielen gehörte Frankreich und Spanien, damals noch im Franco Regime, und so waren Ihre Reisen auch noch echte, nicht nur kulinarische, Abenteuer.
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- In den 70er und 80er Jahren führe Ihre Reise- und Abenteuerlust die Lerchl‘s neben Spanien, Frankreich und Italien, über Griechenland bis in die Türkei. Noch weit vor den Pauschaltouristen erkundeten sie, meist per Segelboot oder Auto, die Kultur dieser Länder. Begeistert von den kulturellen Besonderheiten, ging die Liebe auch immer ein Stück weit durch den Magen. Seit Ende der 70er Jahre war die Familie Lerchl dann zu dritt auf Tour und Sebastian Lerchl on Bord. Immer wieder bedauerten Irene und Joseph Lerchl auf Ihren Reisen, dass die kredenzten Weine nicht mit dem wunderbaren Speisen mithalten konnten. So wünschten sie sich, insbesondere Ende der 80er Jahre in Griechenland, Wein französischer oder italienischer Qualität.
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- Die Slow Food Bewegung, erste TV und Buchserien wie die Weinmacher, die frühen kulinarischen Medien wie der Gambero Rosso oder der Feinschmecker prägen die Wein-, Kultur- und Genussreisen der Familie Lerchl in den 80er und 90er Jahren. Unzählige Weinreisen begleiteten die Kindheit von Sebastian Lerchl, dessen bevorzugte Aufgabe darin bestand, möglichst viele Weinkartons als Lademeister im Auto seiner Eltern zu verstauen. Diese Aufgabe umfasste auch auf den heimischen, immer gut sortierten Weinkeller der Familie. Winzer wie Girolamo Dorigo, der vor dem Weinmachen, ebenso wie Joseph Lerchl eine eigene Steuerkanzlei führte, waren letztlich Vorbilder für Sebastian Lerchl auf seinem weiteren Weg. Bestärkt durch die aktive wie auch moralische Unterstützung erfahrener Gastronomen, die seit Jahren den Weg der Familie Lerchl begleiten, bestärkten den Entschluss von Sebastian Lerchl Oenologie in Geisenheim zu studieren. Anfänglich siegte zwar noch die Vernunft und er studierte BWL an der LMU München, doch bald schon fand er sich in einem einjährigen Praktikum in der Südsteiermark wieder. Im Anschluss folgte das Studium der Oenologie in Geisenheim.
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- Bereits während des Studiums der Oenologie Ende der 90er Jahre, ergab es sich, dass Sebastian Lerchl als Berater für Weingüter in Österreich und Übersee tätig sein konnte. Eine Tätigkeit, die er bis heute nicht aufgegeben hat. Noch vor dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums, begann er mit dem Bau seines eigenen Weingutes in der Südsteiermark. Es folgten arbeitsreiche Jahre des Aufbaus, die er dank der enormen Unterstützung seiner Eltern gut meisterte. Viele nationale und internationale Ehrungen bestätigten sein kompromissloses Streben nach perfekter Harmonie in seinen Weinen. Diese außergewöhnliche Qualität und individuelle Handschrift erkannten die gastronomischen Wegbegleiter der Familie Lerchl und so konnte Sebastian Lerchl Mitte der 2000er Jahre stolz berichten, in der wichtigen Spitzengastronomien gut mit seinen Weinen vertreten zu sein. Noch heute präsentieren sich seine eigenen Weine, insbesondere aus den Jahrgängen 2002, 2003 und 2005 in perfekter Frische und Harmonie. Der schnelle Erfolg und die unbestritten außergewöhnliche Qualität seiner Weine brachten aber auch viel Neid mit sich. Die von der Familie Lerchl im Traum vom eigenen Weingut idealisierte, leidenschaftliche, tolerante und offene Welt des Weins zeigte immer öfter ihre Grenzen auf. Es folgte eine Phase der Ernüchterung.
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- Als sich ihm im Rahmen seiner Tätigkeit als Oenologe und Berater die Chance auf ein neues Wein-Abenteuer bot, nahm er diese dankbar an. Neue Wein-Herausforderungen am Balkan begleiteten von nun an das Leben von Sebastian Lerchl. Dieser hat offensichtlich von seinen Eltern nicht nur die Leidenschaft für die Welt des Weines und die kulinarischen Genüsse fremder Kulturen geerbt, sondern auch noch deren Abenteuerlust.
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- Sebastian Lerchl und sein Vater konnten viele Jahre Ihren Traum ausleben. Mitte der 2000er Jahre überkam aber seine Eltern, insbesondere seine Mutter, die Wehmut an ihre Heimat. Auch Sebastian Lerchl fühlte sich zunehmend eingesperrt auf seinem Weinberg in der Südsteiermark. Daran konnte auch ein im Jahr 2001 begonnenes Vorreiter-Wein-Projekt in Slowenien nichts ändern. In den letzten Jahren entfernte sich Sebastian Lerchl sowohl mental als auch physisch mehr und mehr von der Südsteiermark. Als nun seine Eltern für sich das große Abenteuer vom Weingut beendeten und zurück in Ihre Heimat kehrten, verkaufte Sebastian Lerchl das Weingut und widmete sich nun ausschließlich seinem neuen Wein Abenteuer am Balkan. Sein Weg führte Ihn über Kroatien, Bosnien & Herzegowina, Montenegro, Albanien bis nach Makedonien. Dabei stand neben seiner Hauptaufgabe, der Sanierung von großen Weinkellereien, auch Großprojekte in der Biolandwirtschaft auf seiner Taskliste.
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- Nach 20 Jahren der Weinproduktion im Ausland lockt der Ruf der Heimat und es zieht auch Sebastian Lerchl wieder zurück in seine Heimatstatt München. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Nach einer Phase der Akklimatisierung startete er mit der Beratung von Bekannten und Freunden in der Gastronomie. Neben seiner mehr als 20 Jahren oenologischer Beratung von Weingütern und dem Aufbau diverser Weingüter, bot sich nun der Einstieg in die Welt des Weinhandels.